Die Bronchoskopie gehört zu einer der gängigen, ambulant durchgeführten Untersuchungen zur Einschätzung des Gesundheitszustandes der Atemwege ihres Pferdes. In diesem Beitrag erfahren Sie mehr zu Gründen, Möglichkeiten und Ablauf einer Lungenspiegelung.
Leidet ihr Pferd unter Nasenausfluss, Atemgeräuschen, Husten oder Leistungsschwäche, ist eine Untersuchung durch einen Tierarzt unumgänglich. Sollte der symptomatische Therapieversuch auch nach 14 Tagen keinen erkennbaren Erfolg zeigen, ist der nächste Schritt oftmals die Bronchoskopie.
Inhalt
Was genau ist die Bronchoskopie?
Die Bronchoskopie, also die Lungenspiegelung, ist eine medizinische Untersuchungsmethode, die in den meisten Fällen ambulant durchgeführt werden kann und mit Hilfe welcher die Bronchien von innen durchleuchtet werden können. Sie bietet Hinweise auf Art der Erkrankung und ist somit Grundlage einer gezielten Therapie.
Welche Möglichkeiten bietet eine Lungenspiegelung?
Bei der Bronchoskopie besteht die Möglichkeit, den Verschleimungsgrad sowie das Vorliegen von Schleimhautveränderungen und auch den Reizzustand der Luftröhre einzuschätzen.
Ein weiteres Hauptziel der Untersuchung ist die Probenentnahme zur Untersuchung im Labor. Mit Hilfe ihrer kann sowohl Tracheobronchialsekret, also Sekret aus den Hauptbronchien, möglichst kontaminationsfrei entnommen werden, als auch durch eine BAL (bronchiolveoläre Lavage) Zellen tiefer aus dem Bronchialsystem entnommen werden. Hierdurch können auch Pferde, die keine deutliche Schleimproduktion zeigen, aber unter einer Störung der Lungenfunktion neigen, diagnostiziert werden.
Ablauf der Bronchoskopie
Wenn der Tierarzt eine Bronchoskopie anordnet, wird diese in den meisten Fällen ambulant durchgeführt. Hierbei wird unter leichter Sedation ein Endoskop durch den unteren Nasengang des Pferdes eingeführt, wobei dieses von Kehlkopf über die Luftröhre bis hin zu der Aufzweigung der Hauptbronchien vorgeschoben wird.
Sichtkontrolle der Atemwege
Im ersten Schritt der Untersuchung geht es um die Sichtkontrolle der Atemwege des Pferdes. Neben der Begutachtung der Rachenschleimhaut wird auch die Beschaffenheit des Kehlkopfes kontrolliert und auf eventuelle Entzündungsanzeichen untersucht.
Beim weiteren Weg durch die Luftröhre kann der Tierarzt vermehrte Gefäßzeichnung oder Schwellung sowie das Vorliegen von Schleim erkennen.
Wenn das Endoskop nun bis zum Septum, also der mittigen Begrenzung der Aufzweigung der Hauptbronchien, vorgeschoben wird, achtet man hier auf eine Verdickung, welches ebenfalls Anzeichen einer starken Entzündung ist.
Probenentnahme zur Untersuchung im Labor
Ein weiteres, wichtiges Ziel der Bronchoskopie ist die Probenentnahme zur anschließenden Untersuchung im Labor.
Durch einen dünnen Schlauch, der durch das Endoskop geschoben wird, kann entweder das Sekret mittels Unterdruck entweder direkt abgesaugt oder man führt eine BAL durch. Hierbei wird das Bronchialsystem mit einer Kochsalzlösung gespült und anschließend wieder abgesaugt. Durch diese Methode können auch Zellen aus dem tieferen Bronchialsystem gewonnen werden, welche bei einer reinen Sichtkontrolle nicht untersucht werden können.
Die entnommene Probe wird anschließend zur Untersuchung in ein Labor geschickt. Hierdurch kann herausgefunden werden, ob es sich um eine chronische oder akute Erkrankung handelt. Außerdem liefert diese Methode Hinweise auf ein allergisches Geschehen und macht Bakterien und Pilzstrukturen sichtbar. Dies ermöglicht dem Tierarzt die Wahl einer geeigneten Antibiotikatherapie oder anderer Behandlungsmethoden.
Risiken & Kosten der Bronchoskopie
Auch wenn der Nutzen dieser Untersuchung sehr hoch ist, sind auch die Kosten bei einer Bronchoskopie durchaus kostspielig. Abhängig von Dauer, Anzahl der entnommenen Proben und der Notwendigkeit einer Laboruntersuchung liegt die Preisspanne zwischen 150€-300€.
Die Lungenspiegelung gilt als risikoarme Untersuchung. Da allerdings eine Sedierung nötig ist, bleibt ein Narkoserisiko für das Pferd. Außerdem kann es in seltenen Fällen zu Verletzungen der Luftröhre oder Bronchien kommen bis hin zu einer Lungenentzündung.
Weiterführende Therapiemöglichkeiten
Je nach Ergebnis der Untersuchung können, natürlich in Absprache mit dem Tierarzt, die weiteren Behandlungsschritte entschieden werden. Hierzu können zum Beispiel die Verschreibung von Sekretolytika (Hustenlöser) oder Bronchospasmolytika (Bronchienerweiterer). Im Falle einer bakteriellen Erkrankung ist eine Therapie mit Antibiotika notwendig.
Werden Allergien beim Pferd festgestellt, die nicht durch Haltungsoptimierung vermieden werden können, empfiehlt es sich in einigen Fällen durch eine Desensibilierung weniger anfällig zu machen.
Um die medikamentelle Behandlung zu unterstützen oder auch chronisch kranken Pferde dauerhaft zu behandeln, kann der Tierarzt auch die Inhalation empfehlen. Hierdurch kann einerseits der Schleim besser gelöst, als auch allergieauslösende Stoffen das Festsetzen auf der Atemwegsschleimhaut erschwert werden.
Um die medikamentelle Behandlung zu untersützen oder auch chronisch erkrankten Pferden dauerhaft zu behandeln, kann der Tierarzt auch die Inhalation empfehlen. Hierdurch kann einerseits der Schleim besser gelöst als auch allergieauslösenden Stoffen das Festsetzen auf der Atemwegsschleimhaut erschwert werden.
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