Hygiene im Stall spielt eine wichtige Rolle. Nur mit ausreichend Sauberkeit kann die Ausbreitung von ansteckenden Pferdekrankheiten verhindert werden. Wir haben für Sie 8 Tipps für mehr Hygiene im Pferdestall zusammengestellt.
Inhalt
- 1 Hygieneherausforderung Pferdestall
- 2 Tipp 1: Legen Sie Wert auf Boxen- und Paddockhygiene
- 3 Tipp 2: Für gute Luftqualität sorgen
- 4 Tipp 3: Mäuse und Ratten bekämpfen
- 5 Tipp 4: Krankheiten frühzeitig erkennen
- 6 Tipp 5: Kranke Pferde separieren
- 7 Tipp 6: Desinfizieren mit natürlich abbaubaren Desinfektionsmitteln
- 8 Tipp 7 Kleiderordnung festlegen
- 9 Tipp 8 Keine freilaufenden Hunde
- 10 Sie interessieren sich für unser Hygienekonzept?
Hygieneherausforderung Pferdestall
Dreck im Pferdestall ist normal und absolut in Ordnung. Kein Pferdestall muss so hochglanzpoliert sein, dass Sie vom Boden essen könnten. Doch Schmutz und Staub sind Brutstätten für Bakterien und Viren, die die Gesundheit der Pferde beeinträchtigen können. Daher ist es sinnvoll, ein besonderes Augenmerk auf Sauberkeit zu legen – vor allem in der nasskalten Jahreszeit.
Neben dem eigentlichen Dreck, der durch Kot und Urin, das Ausmisten der Boxen, das Futter und den von draußen reingetragenen Schmutz entsteht, gibt es vor allem in größeren Reitbetrieben eine weitere riesige Herausforderung in Bezug auf die Stallhygiene: die hohe Zahl an Menschen, die sich dort bewegen. Mitarbeiter des Stalls, Pferdebesitzer mit Pflege- sowie Reitbeteiligungen, Reitschüler, Tierärzte, Therapeuten und Schmiede gehen tagtäglich ein und aus. Bei so vielen Menschen bleibt es nicht aus, dass Keime in den Stall geschleppt werden.
Werden Platz und Halle auch von fremden Pferden genutzt, beispielsweise im Rahmen des Unterrichts, oder gehen einige der Pferde regelmäßig auf Turniere oder nehmen an Reitkursen in anderen Ställen teil, kommen auch Pferde mit anderen Pferden und somit mit verschiedenen Keimen und Viren in Kontakt.
Besonders in den Wintermonaten steigt die Gefahr, dass sich Pferde mit Krankheiten wie Druse, Herpes oder Influenza anstecken.
Direkte und indirekte Krankheitsübertragung
Bei der Übertragung von Krankheiten wird zwischen einer direkten und einer indirekten Übertragung unterschieden.
Wenn sich Pferde gegenseitig berühren, wird von einer direkten Übertragung gesprochen, weil sie Viren und Keime direkt an das zweite Pferd weitergeben.
Dies lässt sich, je nach Haltungsform (Boxenhaltung oder Offenstall im Herdenverband) mehr oder weniger leicht verhindern.
Die indirekte Krankheitsübertragung hingegen ist wesentlich komplexer und sollte bei der Erstellung des Hygienekonzeptes berücksichtigt werden.
Zu einer indirekten Übertragung von Krankheiten führen zum Beispiel Aerosole beim Husten und Schauben, Körperflüssigkeiten und Ausscheidungen wie Kot, Urin und Blut, Putzzeug, Futtereimer und Halfter, Wasser und Futter, andere Tiere wie Hunde, Nager, Vögel und Katzen, Fahrzeuge (vor allem die Reifen), medizinisches und therapeutisches Equipment wie Laser- oder Massagegeräte, Magnetfelddecken (Bemer, Equimag usw.), Kleidung, Schuhe, Handschuhe usw.
Somit stellt ein gutes Hygienekonzept jeden Stallbetreiber vor eine große Herausforderung.
Wir haben für Sie 8 Tipps zusammengestellt, die Ihnen diesbezüglich hoffentlich weiterhelfen.
Tipp 1: Legen Sie Wert auf Boxen- und Paddockhygiene
Saubere Boxen und Offenställe sind wichtig, um Magen-Darm-Parasiten und andere Keime zu reduzieren. Deswegen sollten Sie mindestens täglich die Ställe von Pferdeäppeln und Urinstellen in der Einstreu befreien. Nutzen Sie in Ihren Boxen Mistmatratzen, achten Sie darauf, dass diese täglich gut nachgestreut werden, weil sich in den Mistmatratzen besonders viele Erreger befinden. Etwa alle 6-8 Wochen sollte das Einstreu komplett getauscht werden.
Sinnvoll kann es sein, die dann leeren Boxen, mit einem Hockdruckreiniger zu reinigen und anschließend zu desinfizieren. Das gilt im Übrigen auch für andere Bodenbeläge wie beispielsweise Stallmatten. Auch diese sollten immer mal wieder mit einem Hochdruckreiniger gereinigt und anschließend desinfiziert werden.
Auch Futtertröge und Tränken sollten Sie regelmäßig reinigen. Haben Sie beispielsweise Tauben oder Schwalben im Stall, ist es nicht selten, dass Vogelkot an Trögen und Tränken vorhanden ist. Dieser sollte umgehend entfernt werden.
Tipp 2: Für gute Luftqualität sorgen
Die Luftqualität ist in Boxenställen leider nicht sehr gut. Staub, Ammoniak und anderes belastet die Luft und am Ende auch die Atemwege der Pferde. Zudem befinden sich im Staub häufig Milben und Parasiten, die beim Fegen verwirbelt werden und sich dadurch leicht verbreiten.
Um dies zu verhindern ist es sinnvoll, die Boxengasse vor dem Fegen zu befeuchten. Wir empfehlen hierzu unseren JSR Fogger, ein Kaltvernebler, mit dem Sie nicht nur Desinfektionsmittel, sondern auch Wasser schnell versprühen und die Staubbelastung beim Fegen reduzieren können.
Tipp 3: Mäuse und Ratten bekämpfen
Mäuse und Ratten sind häufig in Ställen anzutreffen. Dort ist es warm und in der Regel finden die Tiere auch immer irgendwo Futterreste, die ihnen gut schmecken.
Leider verbreiten die Tiere Krankheiten. Besonders gefährlich sind Leptospiren, die von Ratten übertragen werden und zur Periodischen Augenentzündung führen können.
Lesetipp: Hilfe, mein Pferd hat Periodische Augenentzündung
Um Mäuse und Ratten langfristig und effektiv aus dem Stall zu vertreiben, sind Stallkatzen ideal. Allein der Geruch von Katzen wirkt abschreckend auf die Nagetiere.
Zudem sollten Sie penibel darauf achten, dass keine offenen Futtermittel herumstehen. Dies gilt nicht nur für Karotten und Äpfel, die Pferdebesitzer offen lagern, sondern auch für Futtersäcke aus Papier. Falls beim Umfüllen des Futters in Schüsseln und Tröge Futter auf den Boden fällt, sollte dieses möglichst sofort aufgefegt werden.
Tipp 4: Krankheiten frühzeitig erkennen
Vertrauen Sie nicht nur Ihren Einstellern darauf, dass diese die Gesundheit ihrer Pferde im Blick haben: Kontrollieren Sie die Gesundheit selbst täglich. Nicht jeder Pferdebesitzer hat die Zeit, täglich nach seinem Tier zu sehen. Und nicht jeder erkennt mögliche Krankheitssymptome. Je später ein krankes Pferd erkannt wird, desto größer ist die Gefahr, dass sich Viren unter den anderen Pferden verbreiten.
Tipp 5: Kranke Pferde separieren
Falls ein Pferd an einer ansteckenden Krankheit erkrankt, sollten Sie dieses nach Möglichkeit sofort von den anderen separieren. Hierfür brauchen Sie Kranken- und Notfallboxen, zu denen die restlichen Pferde und vor allem deren Besitzer keinen Zugang haben. Müssen Ihre Einsteller nämlich auf dem Weg zur Sattelkammer oder zur Reithalle immer durch den Krankentrakt laufen, verbreiten sich die dort befindlichen Viren und Keime im Handumdrehen bei allen gesunden Pferden.
Die Box des erkrankten Pferdes sollte außerdem sehr zeitnah gereinigt und desinfiziert werden. Gleiches gilt, wenn das erkrankte Pferd wieder gesund ist und in seine eigentliche Box zurückdarf. Dann gilt es die Krankenbox zu reinigen und zu desinfizieren.
Tipp 6: Desinfizieren mit natürlich abbaubaren Desinfektionsmitteln
Desinfektion spielt im Zusammenhang mit Hygiene eine wichtige Rolle. Bieten Sie Ihren Einstellern in der Sattelkammer und in den Sanitäranlagen Desinfektionsmittel für die Hände an. Wenn jeder bei seiner Ankunft seine Hände desinfiziert, wird das Einschleppen von Keimen und Viren verhindert (dies gilt übrigens nicht nur in Bezug auf die Pferde, sondern auch in Bezug auf das Corona-Virus).
Darüber hinaus ist es sinnvoll, mindestens einmal im Jahr den gesamten Stalltrakt zu desinfizieren – mindestens aber, wenn Sie ein krankes Pferd im Stall stehen haben. Für die Rundumdesinfektion eignet sich der Sommer besonders gut, wenn die Pferde auf der Weide stehen.
Verlässt ein Pferd den Stall und ein neues zieht ein, sollte die Box vorab in jedem Fall einmal gründlich gereinigt und desinfiziert werden.
Nutzen Sie für die Desinfektion unbedingt natürliche Desinfektionsmittel ohne Alkohol, die ungiftig für die Pferde sind und die Atemwege des Pferdes nicht reizen. Unser Desinfektionsmittel APURO A10³ DES ist ein alkoholfreies Desinfektionsmittel ohne Zusatz-, Farb- und Duftstoffe. Es ist auf Basis von A10³® Natriumhypochlorit (elektrolytisch stabilisierte NaOCl-Lösung) nach dem Vorbild der Natur hergestellt worden. Es wirkt bakterizid, fungizid, levurozid, viruzid und sporizid und kann im Sprüh-, Wisch- und Vernebelungsverfahren angewendet werden. Die Wirkung ist nachweislich belegt.
APURO PROFESSIONAL A10³ DES wird eingesetzt im Bereich der Desinfektion, Reinigung, Hygienisierung und Geruchsneutralisation und ist geeignet für die Handdesinfektion, die Flächendesinfektion (VAH zertifiziert) und die Lufthygiene (Keimreduktion durch den Einsatz eines Luftbefeuchters/-wäschers). Auch für die Desinfektion von Futtermitteln wie Heu und Stroh ist APURO PROFESSIONAL A10³ DES geeignet.
Tipp: Wir empfehlen für die Desinfektion unseren JSR Fogger. Der Fogger ist ein mobiler, automatischer Kaltvernebler. Durch seine drei Turbinen erzeugt der Fogger einen ultrafeinen Kaltnebel, der bis in die kleinsten Ecken und Spalten vordringt. So gelangt das Desinfektionsmittel überall dort hin, wo es gebraucht wird. Auch an Stellen, die sonst nur schwer zu erreichen sind.
Nach der empfohlenen Einwirkzeit können die behandelten Räume direkt wieder genutzt werden. Nacharbeit ist nicht erforderlich.
Hier können Sie sehen, wie der Fogger funktioniert:
Bei Fragen zu unserem Desinfektionsmittel sprechen Sie uns gern persönlich an!
Tipp 7 Kleiderordnung festlegen
Legen Sie fest, dass Ihre Einsteller nur mit Kleidung kommen dürfen, die sie nicht zuvor an anderen Ställen getragen haben. Gleiches sollte auch für Tierärzte, Hufschmiede und Therapeuten gelten. Weil diese aber für letztgenannte Berufsgruppen sicherlich schwierig umzusetzen ist, können Sie diesen Personengruppen das Desinfizieren von Schuhen und Händen empfehlen.
Tipp 8 Keine freilaufenden Hunde
Viele Pferdebesitzer haben Hunde und möchten diese gern mitnehmen, wenn sie ihre Pferde besuchen. Hunde können jedoch leicht Keime und Krankheiten übertragen, wenn sie zum Beispiel von einem Pferd zum anderen laufen, an deren Nasen oder ausgehustetem Schnodder schnüffeln. Daher ist es zum Wohl aller, wenn keine fremden Hunde mitgebracht werden dürfen.
Abschließend haben wir noch eine Leseempfehlung für Sie: Die FN hat einen umfangreichen Hygieneleitfaden erstellt, den Sie 👉 hier kostenlos herunterladen können.
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